3. September 2010

Fahrradfahren - Statussymbol der Zukunft?

Schon vor mehr als zehn Monaten haben wir hier im Blog über einen Trend im Verkehrsverhalten berichtet, nach dem drei Viertel der Deutschen zukünftig vermehrt auf den Fahrradsattel anstatt ins Auto steigen wollten. Jetzt gibt es gleich mehrere aktuelle Medienberichte, die ebenfalls auf eine Umorientierung hindeuten. So ist zum Beispiel auf Spiegel Online zu lesen:
"Die Zeiten, in denen sich alles ums Auto drehte, sind endgültig vorbei: Wer heute in der Großstadt auffallen will, sollte besser auf zwei Rädern vorfahren. Der Drahtesel wird zum Statussymbol (...). Radfahren wird plötzlich cool, es ist nicht nur ein Transportmittel oder ökologisches Statement. "
Und bei 20 Minuten Online heißt es gleich in der Überschrift ebenso konsequent wie provokant:
"Das Auto ist kein Statussymbol mehr"
Wer sich für das vielschichtige Thema Verkehrsverhalten interessiert und etwas über die psychologische Bedeutung des Autos gelesen hat, wird sich die Augen reiben. Kann es wirklich sein, dass das Fahrrad den Pkw in Sachen Image innerhalb relativ kurzer Zeit überholt hat?
Noch scheint es kaum zu glauben, dass dies für eine Mehrheit der Bevölkerung zutrifft. Aber dennoch: Studien zeigen deutlich, dass es insbesondere bei Städtern zwischen 18 und 30 Jahren eine Umorientierung zugunsten des Fahrrades gibt!

Für Naviki ist dies natürlich ein erfreulicher Trend - schließlich wollen wir dazu beitragen, das Potenzial des Radelns in Szene zu setzen. Und noch etwas passt: auch die Wertschätzung "mobiler Endgeräte" - z.B. GPS-fähige Handys, Smartphones und Tablet-Computer - ist dabei, dem Auto den Rang abzulaufen. Wer also etwas fürs eigene Image tun möchte, lasse sich auf dem Fahrradsattel blicken - wahlweise mit gut sichtbar am Lenker angebrachter Hightech-Ausstattung.

Angesichts des bevorstehenden Herbstes wäre es freilich interessant, ob das Radeln bei bestimmten Wetterbedingungen besonders imagefördernd ist. Das allerdings wurde in den einschlägigen Studien (noch) nicht hinterfragt...

Achim Hennecke

6 Kommentare:

  1. Nun dann Radel ich mal vorweg mit meinem Garmin am Lenker meines nagelneuen Mountain Bikes. Das hat zwar eine Stange geld gekostet aber das war es mir wert.
    Ich habe keinen Führerschein und ich geb einen... auf Autos als Status Symbol. Ein Schickes schnittiges Mountainbike ist für mich 100mal mehr wert als der dickste Ferrari. :) Vieleicht mach ich irgendwann mal den Führerschein aber derzeit habe ich kein verlangen danach.
    Ich fahre jeden Tag die 13km zur Arbeit mit dem Rad, auch im Winter.

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  2. Bei so vielen SUVs und Oberklassenlimos auf den Straßen kann ich das gar nicht glauben. Ich fände den Trend "Statussymbol" auch nicht so toll. Die Leute sollten wegen ihrer und unser aller Gesundheit aufs Rad steigen und nicht weil es gerade "in" ist.

    Naja, obwohl: Mit einem Baumarkt-Rad wird man heute ja auch schon belächelt...

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  3. Tja, kein Auto, kein Status... das läßt mich z. B. meine Mutter immer wieder spüren. Sie würde eine solche Trendwende sicher nicht wahrnehmen. Ich selbst dagegen stimme natürlich fröhlich mit ein, wenn auch der Garmin an meinem Lenker keine Hightech-Ausstattung ist, sondern ein uralter Geko.

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  4. @Gnadelwarz: Klingt gut - da bist Du wohl einer der Trendsetter...
    @KaOb: Es mag ja sympatischer sein, wenn jemand aus Überzeugung in die Pedale tritt. Aber vielleicht braucht die Menschheit auch - mal mehr, mal weniger bewusst - einfach irgendwelche (Status-) Symbole zur Orientierung. Von daher ist es sicherlich zu begrüßen, wenn dabei "vernünftige" Dinge wie das Fahrrad zum Einsatz kommen.
    @Diogenes: Vielleicht orientiert sie sich ja allmählich ein wenig um, wenn sie häufiger von Berichten wie den in diesem Artikel zitierten mitbekommt (wenn auch nicht von heute auf morgen).

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  5. Nun bis ich auf mein Mountain Bike umgestiegen bin habe ich die 13km Strecke jeden Tag mit meinem Alt Gedienten Herrenrad absolviert. Aber ich wollte mir endlich mal was gutes tun. Also habe ich mir ein schönes Hardtail der Marke Radon gegönnt. Und ich krieg jedes mal ein breites Dauergrinsen wenn ich das Gutestück im Wohnzimmer sehe. Wo denn sonst? Das lass ich doch nicht Draußen oder in der Garage stehen. Und in den keller krieg ichs nicht.

    Wer sein Fahrad liebt, der hats am besten direkt neben dem Bett stehen, naja vieleicht nicht ganz ;)

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  6. Na und das Fahrrad fahren wird in der Zukunft wohl noch viel beliebter werden bei immer steigenden Benzinpreisen. Ich finde es als Mountainbikefahrer ja wirklich praktisch, den Stau zu umfahren. Ausserdem tut die Bewegung auf zwei Rädern wirklich gut.

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Vielen Dank für den Kommentar im Naviki-Blog!

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